Presseartikel 2015

Mrz 2, 2017 | Allgemein, Pressearchiv

Erster Tag des offenen Denkmals gefeiert, ein Ungetüm erwacht zu neuem Leben, musikalische Höhepunkte

 und wieder steht Drei Kronen und Ehrt vor dem Aus

Nachdem der Bergverein 2013 das Gelände des ehemaligen Wetterschachtes in Hüttenrode übernommen hat, wurde bis 2015 bereits einiges vollbracht. Die Beräumung des verwahrlosten Außengeländes und die Sicherung der Gebäudesubstanz wurden vorangetrieben. Dies war nur möglich durch das unermüdliche und tatkräftige Handeln der Vereinsmitglieder, die ihre freie Zeit in das Projekt steckten und stecken. Neben diesen sehr umfangreichen Arbeiten soll aber auch die Tradition nicht zu kurz kommen. Die ersten Objekte standen bereits als Blickfänger auf dem Gelände, wie der Schaufelllader Übergabe Bergbaugroßgeräte als Ausstellungsstücke. Es wurde aber auch Ausschau gehalten nach Großgeräten, die man in Aktion bringen kann und man wurde fündig am Büchenberg. Versteckt und vergessen im Wald wurde ein Unikum, der Lader UL gefunden, der bereits 2014  in zwei Teilen (Motor- und Arbeitsteil) zum Wetterschacht transportiert wurde. 2015 dann wurde er wieder erweckt…

Das Arbeitsteil wird an transportiert

„Einfahrt“ in das Fördermaschinenhaus

 

Anfang März, nach Mühevoller „Winterarbeit“, konnte dann der Motor erstmals wieder erklingen. Seitdem leistet der Lader gute Dienste bei der Profilierung des Geländes. Der Lader ist also nicht nur Traditionsobjekt, sondern auch aktives Arbeitsgerät, was die Verbindung zur aktiven Traditionsbewahrung kaum besser verdeutlichen kann. Zudem ist der gelbe Lader Blickpunkt für jeden Besucher.

Der UL/2 im Einsatz. Schmuckstück der gelebten Bergbautradition in Hüttenrode

Vorher jedoch wurde, adäquat zum Zechenhaus, ein Bergmannszeichen mit 3 m Durchmesser an der Stirnseite des Fördermaschinenhauses angebracht. Es erstrahlt nun, nicht nur zu Weihnachten, weit sichtbar und zeigt jedem der auf der B27 vorbei fährt, dass Hüttenrode ein Bergbauort ist Bergmannszeichen Wetterschacht.

Zu einem Bergbautreffen besonderer Art, riefen die Harzköhler vom Stemberghaus. In gemütlicher Atmosphäre wurde nicht nur das Brauchtum der Bergleute und Köhler des Mittelharzes gepflegt, sondern auch Dinge übergeben, die den beschenkten zu einem Steinreichen Herren machten…Brauchtum Bergbau und Köhlerwesen.

Zur lieben Tradition ist es ebenfalls geworden im Mai das Himmelfahrtskommando zu begehen und den Bergmannstag zu feiern. In diesem Jahr kam kurz vor Beginn der Veranstaltung ein Gewitter nieder, das Hagelkörner mit über 2 cm Durchmesser mit sich brachte. Blechschäden gab es danach en masse. Aber auch hier muss man aus der Not eine Tugend machen und das Eis vom Himmel zum Abkühlen verwenden, denn die Temperaturen ließen danach mitnichten nach.

unkonventioneller Hagelschutz

Vor der Verwendung…

 

…im Kaffee, der dann Eiscafé wurde

Mitte des Jahres kristallisierte sich das Ende des Besucherbergwerkes „Drei Kronen und Ehrt“ nun endgültig heraus. Der bisher bestehende Betriebsplan zum Betrieb lief nun Fristgemäß nach über 20 Jahren aus. Eine rechtzeitige Verlängerung wurde seitens der zuständigen Stellen nicht eingereicht, sodass das Besucherbergwerk, ein Juwel der musealen Harzlandschaft zum Ende des Jahres seine Pforten schließen muss. Bereits 2009 stand das Bergwerk vor dem Aus, damals aus wirtschaftlichen Gründen. Schon damals lag dem Bergverein das Bergwerk am Herzen und bot sich zum Erhalt des Besucherbergwerkes seine Mithilfe an Schließung Drei Kronen und Ehrt. Auch in dieser neuen Situation boten wir eine Lösung an: geplantes Besucherbergwerk Braunesumpf- Alternative zu Drei Kronen und Ehrt. Natürlich gibt es naturgemäß auch Skeptiker. Diese konnten aber durch Taten überzeugt werden, dass der Plan möglich ist: Seit Anfang 2016 zieht das Bergwerk überwiegend nach Hüttenrode um, um die Utensilien in einer über- und später untertägigen Ausstellung den geneigten Besuchern erlebbar zu machen. Es sollte vorerst aber bis zum Jahresende 2015 dauern, bis eine Lösung bezüglich des Umzugs eines Bergwerks getroffen wurde Vergabe Bergbaugeräte Drei Kronen und Ehrt.

Im Oktober beteiligten wir uns erstmals beim Tag des offenen Denkmals Bericht Tag des offenen Denkmals,    Tag des offenen Denkmals auf dem Wetterschacht. In diesem Jahr war der Schwerpunkt Industrie. Es war also  eine hervorragende Möglichkeit unseren Wetterschacht zu präsentieren. Wie bereits beschrieben, Beschreibung Wetterschachtprojekt, konnten wir die Fortschritte bei der Restaurierung des Areals und der Neunutzung entsprechend des ursprünglichen Charakters des Grundstückes- die bergbauliche Nutzung- den Besuchern nah zu bringen. Das Angebot wurde durchaus überraschend für uns, sehr rege aufgenommen; es waren ca. 120 Besucher zu verzeichnen.

Übergabe der damaligen Betriebszeitung “ Grubenlampe“ an den Berghauptmann

Für das leibliche Wohl wurde stilecht gesorgt: eine Bergbautorte wurde kreiert!

Zu Pfingsten findet auf dem Sportplatz Hüttenrode das legendäre Volleyballtunier statt. Seit 2014 findet auch die Veranstaltung „Spuk am Wetterschacht“ statt Spuk am Schacht. Ende Oktober kamen die Organisatoren noch einmal zu „den Nachbarn“, um zu feiern und sich bei allen Helfern zu bedanken Dankesschönveranstaltung Pfingsthelfer.

Letztendlich krönte die Mettenschicht wieder das Bergjahr. In diesem Jahr gab es nicht nur wieder eine stimmungsvolle Feier , sondern auch einen Rekord: 46 Strophen des Bergmannsliedes wurden besungen. Da wurde über so ziemlich jede Berufsgruppe eine Strophe gesungen: Bergleute, Chemiker, Banker, Lehrer, Hausfrauen, Jungfrauen etc. etc. Mettenschicht 46 Strophen

Festtafel

Da musste die Stimme natürlich vorher und hinterher gut geölt werden… manch einer musste auch zwischendurch ölen. Enthüllt wurde auch das originalgetreue Modell des Wetterschachtes, dass vollfunktionsfähig den Besuchern des Zechenhauses den ursprünglichen Schacht und das umliegende Gelände zeigt.

Modellansicht mit DDR- Fahne

 

Nicht zuletzt durch die Aufgaben am Wetterschacht, stellt das Bergjahr 2016 eine Herausforderung dar. Wir haben uns außerdem der Aufgabe gestellt ein Bergwerk umzulagern. Dazu haben wir „nur“ die Berufstätigen Mitglieder, deren Zeit, deren Mühe und deren Beziehungen zur „Hilfsorganisationen“.

Wir schaffen das!

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